Studium
Junge Menschen, die in stationärer Jugendhilfe leben, werden wenig in den Bestrebungen nach „höherer Bildung“ unterstützt. Daher müssen Care Leaver*innen sich oft besonders für sich einsetzen, wenn sie studieren wollen. Es gibt verschiedene Hürden zu überwinden. Das sollte dich aber nicht daran hindern, ernsthaft über ein Studium nachzudenken. Es gibt verschiedene Beratungsstellen und Unterstützungsmöglichkeiten. Und klar ist: Auch jungen Menschen, die in der Jugendhilfe leben oder gelebt haben, steht der Weg an eine Hochschule zu! Wir unterstützen dich gern dabei alle Fragen rund um das Thema Studium & Hochschule zu klären!
Du bist nicht allein – wende dich gerne an unsere Online-Peerberater*innen für Care Leaver*innen an Hochschulen. Hier stehen Care Leaver*innen mit Hochschulerfahrung für dich als Berater*innen zur Verfügung.
Hier findest du viele Informationen rund um das Thema „Studieren nach der Jugendhilfe“, Hinweise auf Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie Einblicke in die Erfahrungen von Studierenden mit Jugendhilfeerfahrung.
Der Kurzdokumentarfilm „Zukunft durch Bildung. Im Gespräch mit Care Leaver*innen“ zeigt auf welche Bedeutung Bildung im Hinblick auf einen gelingenden Leaving Care Prozess hat. In dem Film erzählen Care Leaver*innen von ihren Erfahrungen, davon welchen Herausforderungen sie auf ihrem Bildungsweg begegnet sind und davon wer und was ihnen dabei unterstützend zur Seite stand. Der Film entstand während eines mehrtägigen Workshops im April 2022 im Rahmen der Projekte CareHOPe und StudyCare . Aufnahmen und Schnitt durch Martin Steimann.
Online-Peerberatung für Careleaver*innen an Hochschulen
Du hast noch andere Fragen oder Anliegen oder brauchst genauere Informationen, dann nutze gerne unsere Online-Beratung.
Fragen & Antworten rund ums Thema Studium
Damit bist du nicht allein, viele andere junge Menschen habe sich viele deiner Gedanken bereits auch gemacht und deshalb haben wir dir hier ein paar Fragen zusammen gestellt und beantwortet, die dir vielleicht direkt weiterhelfen.
Wenn du noch andere Fragen oder Anliegen hast oder genauere Informationen zu bestimmten Themen brauchst, dann wende dich gern an unsere Online-Peerberatung für Care Leaver*innen an Hochschulen.
Hochschule & Studium
Inzwischen gibt es je nach Bundesland und Universität oder Fachhochschule verschiedene Möglichkeiten, um auch ohne ein Abitur den Zugang zu einem Studium zu erhalten. Diese Regelungen berücksichtigen zum Beispiel die Berufsausbildung und ersten Arbeitsjahre danach oder es gibt auch Möglichkeiten der Eignungsprüfung und weitere Verfahren. Dieser Weg hängt allerdings von einigen individuellen Faktoren ab, deshalb schreib uns in dem Fall am besten eine Mailanfrage.
Für alle Fragen rund ums Studium, auch bevor du dich für ein Studiengang bewirbst, kannst du dich in einer Studienberatung oder von Fachstudienberater*innen beraten lassen. Ansonsten gibt es mehrmals im Jahr Bildungsmessen oder Veranstaltungen vom Berufsinformationszentrum (BiZ) bei denen Ansprechpersonen zur Verfügung stehen oder Workshops und Vorträge zu genau diesen Fragen angeboten werden. Wenn dich ganz konkret die Studieninhalte bestimmter Studiengänge interessieren, dann findest du im Internet Studienordungen und Modulhandbücher zu den Studiengängen der Hochschulen. Diese Dokumente geben dir einen allgemeinen Überblick über Themen und weitere Bestandteile des Studiengangs, wie zum Beispiel Praktika. Inzwischen haben auch immer mehr Hochschulen Peerprogramme, wie Anker-Peers oder Studienbotschafter*innen. Das sind Beratungs- und Besuchsangebote die direkt von Studierenden durchgeführt werden. Über dieses Programm kannst du ganz persönliche Einblicke in die Hochschule und Studiengänge erhalten und dort alle deine Fragen stellen, die dir dann von ungefähr Gleichaltrigen beantwortet werden.
Wenn du an einer Hochschule angenommen bist, bekommst du online oder postalisch Unterlagen zugesandt. Dort wird das genaue Prozedere zur Immatrikulation erklärt. In der Regel werden folgende Unterlagen benötigt: Identitätsnachweis, Hochschulzugangsberechtigung (Zeugnis), Krankenversicherungsnachweis und deine Unterschrift auf der Annahmeerklärung.
Dein Studienablauf wird dir in der Regel in der Orientierungswoche (erste Woche zum Semesterstart) erklärt. Danach kannst du dich an verschiedene Organe der Hochschule und der einzelnen Institute wenden. Diese sind beispielsweise die Fachstudienberatung und Studienberatung und von studentischer Seite die Fachschaften, oder andere Vertretungen , wie zum Beispiel Anker Peers . Des Weiteren bekommst du in den Prüfungs- und Studienordnungen sowie Modulhandbücher der Studiengänge einen guten Überblick und meistens auch optimale Studienverlaufspläne zur Orienterung.
Ja, es können Freundinnen und Freunde, oder auch andere Bezugspersonen zu diesen Veranstaltungen mitgenommen werden
Du kannst, sobald du Mitglied einer Hochschule bist kostenlos deren Netzwerk nutzen. Weiterhin besteht die Möglichkeit aus der Bibliothek und in PC-Räumen zu arbeiten und die Geräte dort auch für andere Angelegenheiten zu nutzen.
In der Regel hat jedes Institut eine Praktikumsbeauftragte oder einen Praktikumsbeauftragten. Weiterhin kannst du online (z.B. Praktika- oder Jobbörsen) recherchieren, dich initiativ bewerben und Personen aus deinem Studiengang, die bereits ein Praktikum absolviert haben um Rat fragen. Verschiedene Organisationen schreiben freie Praktikumsstellen auch direkt auf ihrer Homepage aus.
Finanzierung
Schüler*innen-BAföG kann beantragt werden, dieses muss im Gegensatz zum Studienbafög auch nicht zurückgezahlt werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Abitur am Abendgymnasium, welches eine Beschäftigung tagsüber ermöglicht.
BAföG steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Es regelt die staatliche, finanzielle Unterstützung für Schüler*innen, Auszubildenden und Studierende. Mit dem Kürzel BAföG wird umgangssprachlich auch die finanzielle Förderung bezeichnet, die sich aus dem Gesetz ergibt.
BAföG ist quasi eine Art zinsloses Darlehen des Staates, das zur Finanzierung eines Studiums oder einer schulischen Ausbildung gewährt wird, wenn sie aus eigenen Mitteln nicht finanziert werden kann. Dein BAföG-Anspruch wird mithilfe deiner Angaben zu deiner finanziellen Situation sowie der deiner Eltern überprüft. Das zur Verfügung gestellte Geld muss später anteilig, in der Regel zu 50 Prozent, nach Abschluss der Ausbildung (in Raten) zurückgezahlt werden. Schüler*innen-BAföG muss nicht zurückgezahlt werden!
Du kannst mit dem Formblatt 8 einen Antrag auf Vorausleitung beim BAföG-Amt stellen. Nach der Bewilligung bekommst du eine BAföG-Förderung. Das BAföG-Amt prüft dann, ob du einen Unterhaltsanspruch gegenüber deinen Eltern hast und klagt diesen nötigenfalls ein. Das heißt, dass BAföG-Amt nimmt in diesem Fall Kontakt zu deinen Eltern auf – nicht du selbst.
Auch wenn du kein BAföG erhältst ist es relevant, was auf deinem Bescheid steht. Denn es gibt Nullbescheide und Ablehnungen. Bei einem Nullbescheid erhältst du Null Euro BAföG, bist aber grundsätzlich BAföG-berechtigt. Bei einem Ablehnungsbescheid kannst du versuchen Wohngeld zu beantragen. Zur Überbrückung im Notfall kannst Du aus dem Sozialfond der Hochschule oder dem Notfallsfonds des Careleaver e.V. (https://www.careleaver.de/fuer-careleaver/notfallfonds/) Geld erhalten. Du kannst dich für ein Stipendium bewerben, du kannst dir eine Nebenbeschäftigung suchen und dein Studium mit deinem Einkommen finanzieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Aufnahme eines Kredits. Es gibt speziell Kredite für Studierende, wie der KFW Studienkredit und andere. Lass Dich in diesem Fall unbedingt von einem unabhängigen Institut beraten.
Es gibt verschiedene Stipendien und Initiativen, die Stipendien vergeben. Hierzu kann man sich an den meisten Hochschulen in Stipendienbüros beraten lassen. Außerdem gibt es das Deutschlandstipendium ( www.deutschlandstipendium.de), bei diesem spielt nicht nur Leistung eine Rolle, sondern auch ehrenamtliches Engagement und/oder biographische Aspekte. Einige Bundesländer bieten zudem ähnliche Stipendien spezifisch für das Bundesland an. Einen Überblick zu den verschiedenen Möglichkeiten der Stipendien erhältst du zum Beispiel auf https://www.mystipendium.de .
Die
Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) setzt sich zum Beispiel insbesondere mit der Förderung von Care Leaver*innen auseinander.
Kindergeld gibt es bis zum Monat in dem man 25 Jahre alt wird oder bis zum Beginn einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Solange man sich in Ausbildung befindet erhält man weiter Kindergeld, zur Ausbildung zählt sowohl ein Studium, als auch ein verpflichtendes Praktikum im oder als Voraussetzung für ein Studium. Außerdem gibt es auch in einer Übergangszeit zwischen zwei Ausbildungsabschnitten (z.B. zwischen Abi und Studium) bis zu vier Monate weiterhin Kindergeld. Waisenrenten gibt es bis zum Monat in dem man 27 Jahre alt wird oder ebenfalls bis zur Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung. Ansonsten gilt das gleiche wie beim Kindergeld, lediglich die Regelungen zur Übergangszeit können abweichen, je nachdem von wem die Waisenrente gezahlt wird.
Grundsätzlich gilt, dass ein Verdienst bis zu 450€ steuerfrei ist und somit problemlos verdient werden kann, bis zu dieser Grenze müssen auch keine Abgaben zur Sozialversicherung gezahlt werden. Steuerfrei bleibt aber insgesamt ein Betrag von 9.000€ im Jahr. Erhält man BAföG sind hier eventuell andere Grenzen zu beachten. Relevanter als die Höhe des Geldes ist die Arbeitszeit, vor allem für die Krankenversicherung. Als „ordentliche*r Student*in“ ist lediglich eine Arbeitszeit von 20 Stunden pro Woche erlaubt, arbeitet man mehr gilt man nicht mehr als Student*in sondern als Arbeitnehmer*in. In den Semesterferien sind jedoch zusätzlich kurzfristige Beschäftigungen möglich, also ein Job mit mehr Arbeitszeit als 20 Stunden pro Woche.
Beratung & Unterstützung
In einigen, wenigen Hochschulstädten gibt es inzwischen Care Leaver*innen-Hochschulgruppen. Schau mal, wie es an deiner Hochschule aussieht.
Zudem gibt es die AG Bildungschancen des Careleaver e.V. Diesbezüglich kannst du dich an den Careleaver e.V. wenden. Der Verein spricht alle Care Leaver*innen an und dort kannst du viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Bildungswegen kennenlernen. 2-mal im Jahr werden vom Verein bundesweite Netzwerktreffen organisiert und es gibt darüber hinaus Regionalgruppen, die sich häufiger treffen und austauschen. Weitere Informationen dazu, findest du direkt auf der Homepage des Vereins: http://www.careleaver.de.
Ansonsten finden im Rahmen verschiedener Projekte rund um das Thema Care Leaver*innen an Hochschulen der Universität Hildesheim immer wieder Workshops und andere Veranstaltung mit Austauschmöglichkeiten für Careleaver*innen. Hier kannst du gern per Mail an juhistudiert@uni-hildesheim.de dein Teilnahmeinteresse bekunden.
Selbst wenn du an deiner Studienentschiedung zweifelst, hast du verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht willst du erstmal das Gespräch mit anderen Personen suchen und herausfinden, wo der Schuh eigentlich drückt. Willst du gar nicht mehr weiter studieren? Willst du den Studiengang wechseln, aber an der gleichen Hochschule bleiben oder willst du auch die Uni/FH wechseln? Du kannst dir bei einem Wechsel in ähnliche Fachrichtungen eventuell bereits erworbene Leistungspunkte anerkennen lassen und dich vielleicht direkt für ein höheres Fachsemester bewerben. Je nachdem wie du dir dein Studium finanzierst, gibt es dort auch etwas zu berücksichtigen bevor du den Studiengang oder die Uni wechselst oder dein Studium beendest. Die Studienberatung hilft dir weiter und hat auch Informationen zu spezifische Regelungen an deiner Hochschule. Wenn du vor dem dritten Fachsemester wechselst, kannst du auch weiterhin regulär BAföG bis zum Ende der Regelstudienzeit des neuen Studiengangs (ab Startzeitpunkt) beziehen. Nach dem dritten Fachsemester gibt es dort größere Hürden, aber mehr Informationen dazu erhältst du direkt beim zuständigen BAföG-Amt. Falls du ein Stipendium erhältst gibt es dort eventuell ähnliche Regelungen, darüber solltest du dich vorher bei deiner Stiftung informieren.
Wenn möglich solltest du den Dialog suchen und die Situation erläutern. Das musst du nicht alleine tun, sondern dir Unterstützung seitens deiner Fachschaft, eines anderen studentischen Gremiums, oder einer Lehrperson deines Vertrauens holen. Sollte diese Option für dich nicht in Frage kommen gibt es meistens die Möglichkeit eine andere Veranstaltung für das gleiche Modul zu wählen.
Du bist nicht allein – wende dich gerne an unsere Online-Peerberater*innen für Care Leaver*innen an Hochschulen. Hier stehen Care Leaver*innen mit Hochschulerfahrung für dich als Berater*innen zur Verfügung.
Wohnen
Die günstigste Option ist in der Regel ein WG-Zimmer. Du kannst hierfür auf den einschlägigen Portalen wie WG-Gesucht, Immoscout 24 etc. recherchieren und die Facebook-Gruppen an deiner neuen Hochschule nutzen. Darüber hinaus haben die Universitäten und Hochschulen nach wie vor Pinnwände mit Aushängen. Auch das Durchstöbern der lokalen Tageszeitung ist eine Option. Zur Zimmersuche kannst du online auch selbst eine Suchanzeige aufgeben.
Zunächst kannst du versuchen bei deinen Vermieter*innen um Verständnis bitten und probieren eine Ratenzahlung zu vereinbaren. In Wohnheimen sind die Kautionen meistens etwas niedriger. Wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind gibt es für den Notfall auch Kredite extra für Mietkautionen.
Weitere Informationen
Gute Möglichkeiten sich an der Uni zu engagieren sind Asta, StuPa und Fachschaften. An vielen Unis gibt es auch noch viele weitere Initiativen in denen man sich engagieren kann. Informationen hierzu gibt es häufig in der O-Woche für die Erstis und/oder zu Beginn des Semesters auf Veranstaltungen wie Markt der Möglichkeiten etc.
Podcast-Reihe „Studieren nach der Jugendhilfe“
Viele Care Leaver*innen fragen sich, ob es auch andere junge Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen machen. Und viele Fachkräfte – egal ob in der Kinder- und Jugendhilfe, den Hochschulen, der psychosozialen oder Berufsberatung – sind noch nicht so vertraut mit dem Zusammenspiel von stationären Hilfekontext und Zugangschancen an Hochschulen. Um hier weitere Aufklärungsarbeit zu leisten sowie verschiedene Einblicke zu gewähren, ist eine Podcastreihe über Bildungschancen von jungen Menschen aus Jugendwohngruppen oder Pflegefamilien unter dem Titel „Studieren nach der Jugendhilfe“ als niedrigschwelliges Informations- und Weiterbildungstool für Care Leaver:innen und Fachkräfte entstanden.
Die Podcastreihe ist in Zusammenarbeit mit Stephanie Landa von AUDIYOU Hamburg und mit dem Engagement verschiedenster Gesprächspartner*innen (Care Leaver*innen, Peer-Berater*innen, Jugendamt, Jugendhilfe, Stipendienförderung, Politik, etc.) entstanden. Die Idee besteht darin, die Perspektive verschiedener Akteur*innen aus dem Kontext „Care Leaver*innen an Hochschulen“ zum Ausdruck zu bringen umso den aktuell in der Praxis stattfindenden Diskurs abzubilden und weiter zu entwickeln.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 15 || Ulrike Bülter
Ulrike Bülter, Amtsleiterin des Jugendamts der Stadt Norderstedt. Im Gespräch mit Stephanie Landa spricht Frau Landa über die Möglichkeiten des Jugendamtes junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen. Dabei werden u.a. der Stellenwert des Themas Bildung im Hilfeplan als auch mögliche Unterstützungsangebote thematisiert. Zudem wird darüber gesprochen inwiefern Lernförderungen auch für erfolgreiche Schulbesucher*innen zur Verfügung stehen, in welchem Zusammenhang Hilfeende und Schulabschluss zueinanderstehen und wie die Gesetzeslage dazu aussieht.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 14 || Nicole Rosenbauer
Prof.ìn Dr. Nicole Rosenbauer, Professorin für Wissenschaft der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs Dresden). Im Gespräch mit Stephanie Landa berichtet Frau Rosenbauer vom Studieren ohne elterliche/familiäre Unterstützung und mögliche Unterstützungsstrukturen am Beispiel der ehs Dresden. Dabei fokussiert sie immer wieder die Gruppe der Studierenden mit Jugendhilfeerfahrung. Die Verantwortung für unterstützende Strukturen für die Careleaver*innen sieht Frau Rosenbauer dabei nicht nur bei den Hochschulen selbst, sondern auch bei der Jugendhilfe. Zudem ermutigt sie die jungen Menschen, auch selbst zur Sichtbarkeit ihrer Situation beizutragen und die vorhandenen Unterstützungsangebote an den Hochschulen ohne Scheu und selbstbewusst wahrzunehmen.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 13 || Tabea Bandura
Tabea Bandura, Team U25 Jobcenter Hildesheim – zuständig für Arbeitsvermittlung und Berufsberatung unter 25Jähriger im AG II-Bezug. Sie berät die jungen Menschen insbesondere im Hinblick auf Schulabschlüsse sowie weitere Ausbildungswege. In dem Podcast spricht sie über Ihre Erfahrungen mit Care Leaver*innen in diesem Kontext.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 12 || Björn Thümler
Björn Thümler, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. Im Gespräch mit Stephanie Landa erklärt Herr Thümler, wieso er sich für Care Leaver*innen an Hochschulen engagiert; und er erörtert ressortübergreifende politische Lösungen sowie Möglichkeiten für öffentlich geförderte Stipendien für Care Leaver*innen.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 11 || Elke Mittag
Elke Mittag, Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle für Studieninformation und -beratung in Niedersachsen (kfsn). Im Gespräch mit Stephanie Landa berichtet Frau Mittag von dem aktuellen Einzug des Begriffs „Care Leaver*in“ in die Studierendenberatung, dem allgemeinen Wandel der Studierendenschaft hin zu mehr Diversität sowie den Beratungsangeboten der Universitäten.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 10 || Yacouba
Yacouba ist 24 Jahre alt und studiert Soziale Arbeit. Er ist Mitglied des Careleaver Netzwerks Dortmund und dort als Peerberater aktiv. Yacouba ist in der Elfenbeinküste geboren und mit 16 Jahren nach Deutschland geflüchtet. In dem Gespräch mit Stephanie berichtet Yacouba von seinen Träumen, seinem Kampf mit den Bildungssystemen und den Sprachen, seiner Freude am Lernen sowie seinem Weg an die Hochschule.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 9 || Brigitta Graef
Brigitta Graef, Abteilungsleiterin Studienfinanzierung beim Studentenwerk OstNiedersachsen. Im Gespräch mit Stephanie Landa erläutert Frau Graef den rechtlichen Rahmen in welchem die BAföG-Beantragungen stattfinden. Dabei geht sie explizit auf die Rolle der Eltern in diesem Prozess ein.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 8 || Anika Werner
Anika Werner, Bundeslandkoordinatiorin von Arbeiterkind.de in Niedersachsen sowie selbst Arbeiterkind. Sie berichtet von den Herausforderungen, denen Arbeiterkinder im Hochschulkontext begegnen, den Schnittstellen zu der Situation von Care Leaver*innen sowie den Unterstützungstrukturen, die Arbeiterkind.de geschaffen hat.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 7 || Maik Zilling
Maik Zilling, Fachdienstleitung Jugendamt Peine. Herr Zilling berichtet von den Möglichkeiten des Jugendamts junge Menschen auf ihrem Bildungsweg und im Übergang von Schule in Beruf zu unterstützen und erklärt weshalb Jugendhilfe für ihn nicht mit dem Eintreten des 18. Lebensjahrs endet.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 6 || Tante Carla
Tante Carla ist 29 Jahre alt und hat Schuhgröße 41. Sie ist Care Leaverin, Pädagogin und Peer-Beraterin im Projekt CareHOPe. Wie sie zur Peer-Beraterin wurde, was das überhaupt bedeutet und warum sie das macht erklärt sie im Podcast.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 5 || Pascal Geissler
Pascal Geißler, Studienförderung bei der Hans-Böckler-Stiftung. Er gibt einen Überblick über die Möglichkeit der Studienfinanzierung durch Stipendien und berichtet von seinen Erfahrungen mit Care Leaver*innen in diesem Bereich.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 4 ||Gabriele Betz
Gabriele Betz, pädagogisch-therapeutische Mitarbeiterin sowie stellvertretene Leiterin einer stationären Jugendhilfeeinrichtung für Mädchen mit Ess-Störungen. Sie erzählt von ihren Erfahrungen junge Menschen auf ihrem Bildungsweg zu begleiten.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 3 || Petra Hiller
Petra Hiller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Ev. Stiftung Overdyck. In der Podcastfolge berichtet sie von der Unterstützung junger Menschen auf ihren Bildungswegen während der Zeit in der Jugendhilfe, sowie während des Übergangs aus der Jugendhilfe hinaus. Dabei spricht sie auch die Bedeutung digitaler Medien im Kontext von Bildung, insbesondere in der aktuellen Krisensituation, an.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 2 || Jenny
Jenny ist Care Leaverin und Berufsmusikerin – gemeinsam mit ihrem Mann verdient sie Miete und Katzenfutter hauptsächlich mit ihrem musikalischem Duett „White Coffee“. In diesem Podcast berichtet sie von ihren Erfahrungen mit der Jugendhilfe und dem Wechsel von Schule zum Studium und ihrem Weg zur Musik.
Podcast „Studieren nach der Jugendhilfe“ Folge 1 || Tanja
Tanja ist Care Leaverin mit 4 1/2 Jahren Heimerfahrung. Sie ist in ihrem Erwachsenenleben Sozialarbeiterin, Lehrbeauftragte und Studentin. Zum Entspannen ist sie gern in ihrem Garten und macht Spaziergänge mit ihrer Wahlfamilie. In diesem Podcast erzählt sie von ihren Herausforderungen auf dem Weg von der Jugendhilfe an die Hochschule.
Du bist nicht allein!
Erfahrungsberichte von Studierenden mit Jugendhilfeerfahrung
Es gibt junge Menschen, die ähnliches wie du erleben oder erlebt haben. Einige davon haben ihre Erfahrungen auf verschiedene Art und Weise zum Ausdruck gebracht. Hier findest du Zitate sowie Videoausschnitte, in denen du mehr über andere Care Leaver*innen und ihre Erfahrungen auf ihrem Bildungsweg erfährst.
Auch in einigen Podcastfolgen (Verlinkung) sowie dem Kurzdokumentarfilm „Zukunft durch Bildung. Mit Care Leaver*innen im Gespräch.“ (Verlinkung) kannst du Einblicke in die Erfahrungen anderer junger Menschen bekommen.
Zudem kannst du dich jederzeit gerne an unsere Online-Peerberatung für Care Leaver*innen an Hochschulen wenden. Hier stehen Care Leaver*innen mit Hochschulerfahrung für dich als Berater*innen oder auch einfach zum Austausch zur Verfügung.
Care Leaver*innen studieren
Dieses Video zeigt einen Ausschnitt aus einem Film, welcher sich damit beschäftigt, welchen Herausforderungen Care Leaver*innen im Studium gegenüberstehen.
„Ja, ich glaube, dass dann halt auch die Unterstützung irgendwo, also dass dann keiner ist, der dann sagt ‚man, du schaffst das‘, auch wenn es ‘ne Krise gibt, keine Ahnung, die ersten Prüfungen und da stehst du da und hyperventilierst und weißt gar nicht, was du machen sollst. Und deine anderen Freunde – wahrscheinlich alle aus der Jugendhilfe – wissen gar nicht, was dich berührt oder was du eigentlich durchmachst, was da los ist. Wo sollst du dir dann HALT suchen? Sollst du dann zu den anderen privilegierten Studierenden gehen, die alle ‘ne Familie haben und keine Ahnung? Also zumindest, wenn sie kein Geld haben, sie haben ‘ne Familie, sie haben vermutlich jemanden, der sie liebt. Bei den meisten in der stationären Jugendhilfe ist es dann ja entweder so, dass die vielleicht einen Vater, eine Mutter haben oder der eine ist drogensüchtig oder der eine alkoholabhängig oder beide tot oder sonst irgendwas. Das ist noch mal ein ganz anderer Schnack, glaube ich. Und damit auch einfach umzugehen nach außen hin, [wenn andere sagen]: ‚Ich fahre dieses Wochenende zu meinen Eltern, was machst du?‘
Pamela, 25 Jahre
„Also war das das erste Mal dass ich so wirklich komplett alleine war ja mit dem BAföG noch irgendwie auseinandergesetzt und , ja die erste Woche, weiß ich noch, war total schrecklich, weil ich nämlich in meine Wohnung noch nicht rein konnte und da ich noch bei ner Bekannten zum Glück unterkommen konnte und bin immer noch hin und her gependelt, und dann hab ich auch am Anfang nicht so recht Anschluss finden können, also die ersten paar Wochen waren ein bisschen komisch, so da war alles so viel neu und so viel ah unsicher also so ganz wackelige Zeit“
Paula, 21 Jahre
„Als ich dann davon erfahren [habe], mensch da gibt es noch andere an der Uni, die auch in der Jugendhilfe gelebt haben, da hab ich mich nicht mehr so alleine gefühlt“
Sarah, 24 Jahre
„Manchmal wäre es schon hilfreich, wenn man einfach mal bei den Eltern anrufen könnte – wenn man sich alleine fühlt oder man einfach kurz wissen will, was bei einem Mietvertrag zu beachten ist.“
Ben, 28 Jahre